Der Wechsel eines Reifensatzes stellt eine nicht unerhebliche Investition dar, so dass die Frage absolut legitim ist, warum er nicht die Stunden leistet, die Sie erwartet haben. Es ist immer leicht, die Reifenmarke zu kritisieren und zu meinen, dass die kürzere Lebensdauer an der Produktqualität liegen muss. Allerdings hängt die Anzahl der Leistungsstunden eines Reifens nicht nur von seiner Herstellung ab, sondern viel öfter von dessen Einsatzbedingungen.
Jeder Reifen wurde für einen bestimmten Zweck hergestellt, und oft ist es so, dass man, wenn man den vom Hersteller vorgesehenen Rahmen für dessen Einsatz verlässt, mit erhöhtem Verschleiß rechnen muss. Aber keine Panik. Sie haben durchaus die Möglichkeit, die Lebensdauer Ihrer Reifen zu verlängern, wenn Sie ein Modell wählen, das zu Ihrem Betrieb und zu Ihrer Arbeit passt. Stimmen die Einsatzbedingungen, hält der Reifen auch länger.
Hier einige Gründe, warum Ihre Agrarreifen nicht so lange halten, wie Sie eigentlich erwartet haben.
Nicht alle Benutzer können mit demselben Reifenmodell dieselbe Anzahl von Stunden arbeiten. Der Grund dafür ist einfach. Neben der Herstellungsqualität gibt es nicht nur eine Ursache, die für einen beschleunigten Verschleiß verantwortlich ist. Vielmehr ist es ein ganzes Bündel von Umständen und Parametern, die mehr oder weniger stark den Verschleißgrad Ihrer Reifen nach 1000, 2000, ja sogar 5000 Arbeitsstunden bestimmen.
Hier die wichtigsten Punkte, die Sie kennen sollten, um den Verschleiß und die Anzahl der Arbeitsstunden, die Ihre Reifen leisten, beeinflussen zu können.
1. Auf welche Böden verwenden Sie Ihre Traktorreifen?
Neben den Werkzeugen sichern Ihre Agrarreifen den Hauptkontakt Ihres Traktors mit dem Boden. Aus diesem Grund bestimmt der Untergrund die Lebensdauer Ihrer Reifen maßgeblich mit.
Um festzustellen, ob der Boden einer der Gründe für vorzeitigen Verschleiß ist, sollten Sie sich beim Reifenwechsel die folgenden (klugen) Fragen stellen:
Wie sind die Böden in Ihrem Betrieb?
Unabhängig von den konkreten Verhältnissen in Ihrem Betrieb kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass Sie mit Ihrem Traktor immer auf verschiedenen Böden fahren: auf dem Betriebshof, auf der Straße, auf Wegen und auf Ihren Feldern, deren Böden sich ebenfalls je nach Region unterscheiden.
Jeder Bodentyp wirkt sich auf seine Weise auf den Verschleiß Ihrer Traktorreifen aus, so dass es wichtig ist, das Reifenmodell zu wählen, das für Ihren Boden am besten geeignet ist:
- Schlammige, sandige bzw. tonhaltige Böden verursachen keinen schnellen Verschleiß.
- Kalksteinböden können in Abhängigkeit von der Menge und der Größe der Steine einer der Gründe für Verschleiß sein.
Kalkhaltiges Terrain
- Böden mit vielen, auch scharfkantigen Steinen mit vielen Gesteinspartikeln der unterschiedlichsten Art können die Ursache von Kratzern und Schnitten an den Stollen sein.
- Parzellen in Hanglage, die immer rutschig sind, benötigen mehr Motorleistung, was wiederum für die Reifen eine zusätzliche Belastung darstellt.
- Böden in Weinbergen sind häufig sehr hart, scharfkantig und steinig (Granit, Schiefer, Kalkstein), was die Ursache für vorzeitigen Verschleiß sein kann.
Zerkratzte, eingeschnittene Stollen wegen
eines Bodens mit scharfkantigen Steinen
Verwenden Sie Ihren Traktor regelmäßig für Straßentransporte?
Agrarreifen sind von Hause aus für die Feldarbeit und nicht für viele Straßenfahrten gedacht. Trotzdem sieht man immer öfter Traktoren, die längere Strecken auf der Straße zurücklegen, weil die Felder weit voneinander entfernt liegen.
Wenn Sie auf einer trockenen Asphaltstraße fahren, müssen Sie mit einem schnellen Verschleiß der Stollenoberfläche rechnen, da der Straßenbelag für Agrarreifen sehr scharf ist.
Fahren Sie langsamer, ist der Verschleiß weniger ausgeprägt, da die Reifen nicht so stark rutschen.
Fahren Sie schneller, rutschen sie natürlich mehr. Durch die höhere Geschwindigkeit erwärmt sich der Gummi, er wird weicher und damit empfindlicher gegenüber Abrieb.
Abrieb auf den Stollen
durch schnelles Fahren auf der Straße
Fahren Sie häufig auf Wegen oder Nebenstraßen?
Eine Rolle spielt auch der Zustand der Nebenstraßen, auf denen Sie fahren.
Diese sind oft schmal, haben tiefer liegende Seitenstreifen, sind deswegen leicht gewölbt und weisen häufig Unebenheiten und Löcher auf. Auf diesen Straßen und Wegen werden Ihre Reifen mehr oder weniger stark ungleichmäßig abgenutzt.
Jedes Schlagloch, jeder Stein, jedes kleine Hindernis und jeder unbefestigte Seitenstreifen kann den Gummi und die Stollen Ihrer Reifen beschädigen.
Haben Sie es häufig mit Spurrillen zu tun?
Spurrillen können ebenfalls die Langlebigkeit Ihrer Reifen beeinflussen. Wenn Sie nämlich zu oft in zu tiefen Spurrillen fahren, kann sich die Radachse leicht verstellen.
Im Laufe der Zeit kann sich das zu einem Problem hinsichtlich der Geometrie der Reifen und ihrer Spurhaltigkeit ausweiten.
Wenn Ihre Reifen nicht mehr parallel laufen, verschleißen sie ungleichmäßig und schneller.
2. Wie verwenden Sie Ihre Traktorreifen normalerweise?
Der Verschleiß Ihrer Traktorreifen hängt auch davon ab, wie Sie diese benutzen.
- Wie oft kontrollieren Sie eigentlich den Reifendruck?
- Überprüfen Sie die Last regelmäßig?
- Halten Sie die zur geladenen Last empfohlene Geschwindigkeit ein?
- Überprüfen Sie die mechanischen Einstellungen (Spur und Verschleiß der Achsen)?
Jeder Gebrauch, der nicht den Empfehlungen des Herstellers entspricht, wirkt sich negativ auf den Verschleiß aus.
Wie halten Sie es mit der Reifendruckkontrolle?
Mehr Druck, um das Gewicht des Werkzeugs zu kompensieren, ist sicherlich nicht falsch, wobei es auf der anderen Seite nicht ratsam ist, mit hohem Druck auf dem Feld zu arbeiten, da dadurch die Schlupfrate vor allem auf lockerem und feuchtem Boden steigt.
Je höher der Reifendruck, umso leichter sinken die Reifen in den Boden ein, was zu Kraftstoffmehrverbrauch aufgrund des Schlupfs führt, der wiederum für vorzeitigen Reifenverschleiß verantwortlich ist.
Dem gegenüber hilft Ihnen ein niedriger Druck in Ihren Traktorreifen während Ihrer Feldarbeit beim Bodenschutz. Leider ist dieser niedrige Druck für die Straße nicht die beste Option, vor allem, wenn Sie schwere Lasten transportieren. Konkret verursacht ein zu niedriger Druck folgende Probleme:
- Wenn Sie mit einem Druck fahren, der niedriger als vom Hersteller empfohlen ist, wird das Ende der Seiten ebenso wie die Lauffläche auf dem Boden gestaucht, so dass dann ein kleines Hindernis (Zweig, Wurzel, Stein…) ausreicht, um einen plötzlichen Reifenplatzer herbeizuführen.
- Ein Reifen, der immer mit zu wenig Druck gefahren wird, bleibt nicht in seiner ursprünglichen Form, da sich die Karkasse unweigerlich nach und nach verformt. Dadurch wird die gesamte Reifenstruktur geschwächt; der Verschleiß kann aufgrund der sehr starken Flexionen auch die Karkassenverstärkung auf der Felgenkante in Mitleidenschaft ziehen.
Wenn Sie beim Wechsel vom Feld auf die Straße keinen Druckwechsel vornehmen, kann sich die Lebensdauer Ihrer Reifen um 25 % verkürzen. Auf der Straße erwärmt sich ein Reifen mit zu wenig Druck aufgrund der Geschwindigkeit schneller, wodurch der Gummi beschädigt und dadurch der Verschleiß beschleunigt wird.
Überprüfen Sie die Lastverteilung? Was passiert bei einer zu starken Ballastierung vorn oder einem zu schweren Werkzeug hinten?
Schwere Lasten sind einer der Gründe für einen beschleunigten Verschleiß Ihrer Agrarreifen. Sie beanspruchen nämlich vor allem die Karkasse und die Lauffläche des Reifens, was zu einer permanenten Verformung und dadurch zu vorzeitigem Verschleiß führen kann. Aus diesem Grund wird empfohlen, die Lasten immer richtig zu verteilen, d. h. 40 % vorn und 60 % hinten.
Auf diese Weise wird das Schlupfrisiko auf dem Feld reduziert, und der Reifen nutzt sich gleichmäßiger ab.
Die richtige Lastverteilung für weniger Reifenverschleiß
Verwenden Sie Werkzeuge, die für Ihre Reifen geeignet sind?
Wenn Sie schwere Werkzeuge verwenden oder Ihren Hänger überladen, drückt das Gewicht Ihres Gespanns Ihre Reifen zusammen.
Auch wenn Agrarreifen für schwere Lasten konzipiert wurden, sollten Sie trotzdem vorsichtig sein und die Empfehlungen des Herstellers, d. h. den angegebenen Lastindex, genauer die Maximallast auf jeder Achse und die maximale Geschwindigkeit unter Last, einhalten.
Es gibt allerdings auch moderne Niederdruckreifen, die für höhere Lasten gemacht sind. Diese besitzen eine verformbare Karkasse, die sehr viel robuster als bei Standardmodellen ist.
3. Sind die technischen Eigenschaften Ihrer Reifen für Ihren Betrieb geeignet?
Nicht alle Reifen sind gleich, sowohl konstruktiv als auch qualitativ. Radialreifen eignen sich für die Landwirtschaft besser als Diagonalreifen, die eher für die Arbeit auf harten Böden wie z. B. Baustellen oder im Steinbruch gedacht sind.
Allerdings ist beim Kampf gegen Verschleiß das technische Niveau entscheidend. Unter anderem auch deswegen wurden die VF-Reifen erfunden, um einen Reifen bereitstellen zu können, der perfekt für die Landarbeit geeignet ist und gleichzeitig die speziellen Anforderungen Ihres Betriebs erfüllt.
Welche Reifentypen sind bei der Feldarbeit besonders verschleißfest?
Wenn Sie vor allem Feldfrüchte anbauen, sollten Sie ein Modell wählen, mit dem Sie Ihre Produktion optimieren können, wie z. B. den VT-TRACTOR, der viele Vorteile bietet:
- Optimale Traktion
Der VT-TRACTOR bietet dank seines sehr breiten Bodenaufstands, der bis zu 26 % größer als bei der Konkurrenz ist, eine bessere Traktion. VT-TRACTOR-Reifen ermöglichen schnelleres Arbeiten, so dass Sie bis zu 1 Hektar mehr am Tag schaffen. Aufgrund ihres breiten Aufstands reduzieren sie Schlupf und damit den daraus resultierenden Verschleiß. - Höhere Tragfähigkeit
Die VF-Konstruktion der Struktur dieses Reifens ist sehr viel robuster, so dass er bis zu 40 % mehr Last als ein Standardreifen bei gleicher Geschwindigkeit tragen kann. Eine gute Lösung, wenn Sie Verschleiß vermeiden möchten, weil Ihre Werkzeuge sehr schwer sind. - Ein Mehrzweckreifen, der Zeit spart
Diese Reifen besitzen eine Karkasse, die sowohl elastisch als auch verschleißfest ist. Mit ihm sparen Sie beim Wechsel vom Feld auf die Straße viel Zeit, da Sie den Druck nicht mehr anpassen müssen.
Welche Reifentypen sind besonders für Mischkulturen und Viehzucht oder für einen Mischbetrieb geeignet?
Für Mischkulturen und Viehzucht ist der VX-TRACTOR von Bridgestone besonders geeignet, was auch für eine Mischnutzung auf dem Feld, dem Hof und den Transport zutrifft.
Verschleißmessung bei einem Reifen VX-Tractor
Hier die Vorteile dieses Reifenmodells:
- Bis zu 20 % mehr Gummi
Der VX-TRACTOR hat eine dickere Lauffläche und damit eine stärkere Gummischicht, um auf dem Feld optimale Traktion und allgemein mehr Langlebigkeit zu bieten. - Verschleißfestes Material
Für Verschleißfestigkeit kommt es auf die Art des Gummis an. Diese Reifen bestehen aus speziellen Materialien wie z. B. Pflanzenöl, das für mehr Verschleißfestigkeit sorgt.
Der Blog Bridgestone Landwirtschaft wird von Traktorreifenexperten geschrieben und überprüft, die Ihnen Tipps geben können, die Sie eventuell im Zusammenhang mit Ihren Landwirtschaftsreifen benötigen. Sie helfen Ihnen bei der Steigerung Ihrer Produktivität mit Informationen zu allen mit Reifen verbundenen Themen: technische Daten von Landwirtschaftsreifen – Leistungsfähigkeit von Landwirtschaftsreifen – Reifeninnendruckempfehlung für Landwirtschaftsreifen – Lösungen zur Vermeidung von Bodenverdichtung – Reifendruck Feldspritze – Ballastieren von Traktorreifen - warum und wie – usw.
Wenn Sie sich weiter informieren und die Rentabilität Ihres Betriebs steigern möchten, empfehlen Ihnen die Reifenexperten unser sehr detailliertes kostenloses Weißbuch, in dem wir erläutern, wie wichtig der Landwirtschaftsreifen für Ihre Produktivität ist.
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Diese Informationen dienen ausschließlich dazu, Sie mit den technischen und funktionellen Aspekten von Landwirtschaftsreifen und deren Verwendung vertraut zu machen. Sie erlaubt es Ihnen nicht, ein Urteil oder eine endgültige Schlussfolgerung zu einem bestimmten Problem zu treffen. Nur Ihr Landwirtschaftsreifen-Experte ist in der Lage, eine technische Bewertung vorzunehmen und von Fall zu Fall eine endgültige Entscheidung zu treffen.
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