Traktorreifen werden technisch immer ausgereifter. Es gibt Reifen, die für viele Einsatzarten optimal sind, z. B. für Straßenfahrten, für den Transport der Ernte, für das Manövrieren auf dem Hof, für die Feldarbeit usw. Ein derartiger Reifen muss leistungsfähig sein, unabhängig davon, wo Sie ihn benutzen.
Durch eine regelmäßige Überprüfung können Sie Ihre Landwirtschaftsreifen schützen, Verschleiß verringern und mehrere tausend Euro sparen, weil Sie die Reifen länger fahren können.
Auf dem Feld: Der Reifen muss bei sehr niedrigem Druck eine starke Traktion haben, um Zeit zu sparen und die Böden zu schützen.
Bei Waldarbeiten: Der Reifen muss verstärkt sein, damit er bei Stößen, bei der Berührung mit Steinen, Wurzeln und Ästen nicht reißt.
Auf dem Hof des landwirtschaftlichen Betriebs: Der Reifen muss ein Mehrzweckreifen sein, damit er die vielen verschiedenen Beanspruchungen gut aushält und nicht gleich reißt.
Auf der Straße: Der Reifen muss sich gut lenken lassen, sicher bremsen und Fahrkomfort bieten.
Im Laufe vieler Jahre Forschung und Entwicklung wurden die Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Reifen an jedes Gelände und jeden Fahruntergrund verbessert. Ein derartiger Reifen besteht aus mehreren Materialschichten, die teilweise übereinander liegen und fest miteinander verbunden bleiben müssen, damit der Reifen voll funktionsfähig ist, den Druck hält und sich wie erwartet verhält.
Wenn jedoch der Reifen während der Arbeit reißt oder ein Loch hat, hat er eben nicht mehr die Eigenschaften, die der benötigt, um Ihre Sicherheit und Ihren Arbeitsfortschritt zu gewährleisten. Mit einem Riss oder Loch im Reifen kann Ihr Traktor jederzeit liegenbleiben, und die Kosten, die das verursacht, sind sehr viel höher als der Austausch eines alten gerissenen Reifens.
Bevor Sie aber eine Entscheidung treffen, was zu tun ist, müssen Sie erst einmal oberflächliche Risse und Perforationen von solchen unterscheiden lernen, die den Reifen wirklich unbrauchbar machen und bei denen es klüger ist, gleich zu handeln, um sich nicht zum absolut falschen Moment mit einer Reifenpanne beschäftigen zu müssen.
Hier die 4 Schnitt- und Rissarten, die irreparabel sind:
1. Riss in der Seitenwand des Reifens
Auch wenn Sie alle möglichen Vorkehrungen treffen, Ihre Landwirtschaftsreifen immer pfleglich behandeln und ausschließlich mit dem richtigen Druck fahren, schützt Sie das nicht vor bösen Überraschungen wie einem Schnitt, Riss oder Loch.
Diese sind leider oft irreparabel und der häufigen Nutzung des Traktors auf unterschiedlichen Böden für die verschiedensten Arbeiten geschuldet. Auch wenn diese Beschädigungen nicht notwendigerweise sehr schlimm sind, können sie doch, wie z. B. ein Riss oder Schnitt in der Seitenwand des Reifens, zu einem sofortigen Druckabfall führen und Ihren Traktor lahmlegen, was alles nur noch unangenehmer macht.
Ein solcher Schnitt kann von einem scharfen metallischen Gegenstand verursacht werden (Schrottteil, herabhängendes Werkzeug…), einer harten Wurzel, einem Ast, einem scharfkantigen Stein oder was sonst noch so auf dem Boden herumliegt.
Dabei muss man wissen, dass die Reifenflanke weniger verstärkt ist als die Lauffläche, so dass sie sehr viel empfindlicher reagiert, wenn sie mit scharfen oder spitzen Gegenständen in Berührung kommt.
Wenn dieser Teil des Reifens beschädigt ist, und sei es auch nur oberflächlich, ist jeder Reparaturversuch sinnlos, da der Flicken nicht lange hält, weil er sich aufgrund der wiederholten Einfederungen löst, die von der Last verursacht werden. Mehr noch: Mit jedem Reparaturversuch in diesem Bereich wird die Reifenstruktur insgesamt geschwächt. Aus diesem Grund ist es besser, den Reifen zu ersetzen.
Sollten Sie jedoch der Ansicht sein, dass eine Reparatur trotzdem möglich ist und Sie dadurch Geld sparen können, sollten Sie keinesfalls mit diesem Reifen fahren, selbst wenn er nur ein kleines bisschen Luft verliert. Unter Druck bleibt der Reifen nämlich beim Fahren in Form. Sinkt er jedoch zu stark ein, wird seine Seite zwischen Boden und Felge eingeklemmt.
Fahren Sie dann trotzdem weiter, wird der Seitenschaden immer größer und der Reifen ist endgültig irreparabel.
Die beste Lösung ist demzufolge, einen platten Reifen direkt vor Ort zu wechseln.
2. Loch in der Lauffläche
Im Vergleich zu den anderen Teilen des Reifens, die empfindlich sind wie z. B. die Seitenfläche, ist das Profil die robusteste Zone des Reifens. Bei qualitativ hochwertigen IF- und VF-Niederdruckreifen besteht die Lauffläche aus mehreren übereinanderliegenden Materialschichten.
Trotz alledem sollte auch ein solcher Reifen nicht repariert werden, wenn das Profil perforiert ist, da auch die Karkasse von dem Loch betroffen sein könnte. Das Risiko, dass der Reifen platzt, ist dann nämlich erheblich größer. Der Reifen kann praktisch jederzeit platzen, beim Aufpumpen oder auch, wenn er bei einer Straßenfahrt warm wird.
Das Profil kann aber, neben einer Perforation, ebenso wie die Seitenfläche, Risse aufweisen. Wenn diese Risse nicht so tief oder klein sind, hat das keine Bedeutung. Risse sind oft mit der Alterung des Gummis oder einem häufigen Gebrauch verbunden, oder wenn der Traktor lange steht. Sie können auch kleine Löcher im Profil feststellen, die von Pflanzenresten oder überfahrenen Steinen herrühren, die unwichtig sind, wenn sie an der Oberfläche bleiben.
Dem gegenüber sollten Sie aufpassen, wenn Sie tiefe Risse bemerken, denn diese können ein Zeichen für Schäden an der Karkasse sein und eine echte Gefahr für die Sicherheit des Traktorfahrers darstellen. Bei tiefen Rissen reicht ein eigentlich harmloser Stoß aus, um den Reifen zum Platzen zu bringen. In einem solchen Fall sollte der Reifen besser gewechselt werden, bevor der Traktor wieder zum Einsatz kommt.
3. Riss unmittelbar am Felgenrand
Maximale Druckreduzierung zum Schutz der Böden ist eine gute Idee, zumal sich ein zu hoher Druck negativ auf den Boden und die Entwicklung der Wurzeln Ihrer Kulturen auswirkt. Wenn Sie aber zu oft mit Reifen, die eigentlich zu wenig Druck haben, mit Last fahren, steigt das Risiko, dass der Reifen an der Felgenkante reißt. Durch zu häufigen Unterdruck nutzen sich nämlich die Lage und die Verstärkung der Karkasse an der Felgenkante schneller ab, als Folge der Bewegungen und starken Einfederungen der Seitenfläche.
Konkret betrifft der Riss die Karkassenlage, so dass Ihnen nichts weiter übrigbleibt, als diesen absolut irreparablen Landwirtschaftsreifen auszutauschen.
Die praktischste Lösung, um sich die manuelle Druckeinstellung von einem Untergrund zum anderen zu sparen, ist, Reifen mit IF-Technologie (Improve Flexion bzw. verbesserter Einfederung) oder VF-Technologie (Very Improve Flexion oder stark verbesserter Einfederung) zu verwenden, die für das Fahren mit niedrigem Druck entwickelt wurden. Diese Reifen, die eine verstärkte Radialstruktur haben, sind auf einer speziellen Armierung aufgebaut und besitzen robustere und elastischere Seitenflächen.
4. Riss in der Karkasse
Manchmal befinden sich der Schnitt oder Riss im Bereich der Karkasse, was in den meisten Fällen zu einem Auswechseln des Landwirtschaftsreifens führt. Die Karkasse besteht aus mehreren Gewebeschichten, die für den Zusammenhalt des Reifens, seine Solidität und Elastizität verantwortlich sind.
Ein Riss oder Schnitt in der Karkasse entsteht nach einem frontalen Aufprall oder beim Überfahren eines scharfkantigen Metallteils, eines Gegenstands, eines Steins, einer Wurzel oder eines Zweigs …
Wenn die tieferen Reifenstrukturen betroffen sind, ist der Reifen irreparabel und nicht mehr zu gebrauchen, da er sich nicht mehr aufpumpen lässt. Wenn Sie mit einem derartigen Reifen fahren, kann er aufgrund seiner schwachen Struktur jederzeit von der Felge rutschen, vor allem dann, wenn er sehr stark einfedert. Es ist also klüger, ihn zu ersetzen, um Unfallgefahr auf der Straße oder Liegenbleiben auf dem Feld vorzubeugen.
All diese Reparaturen taugen nichts
Wenn Risse und Schnitte in Reifen repariert werden, geschieht dies oft aus wirtschaftlichen Gründen. Allerdings führen einige Reparaturen nicht zu dem gewünschten Ergebnis, auch wenn sie warm durchgeführt werden. Dies betrifft vor allem die Seiten, die immer wieder Verformungen ausgesetzt sind, wenn Sie z. B. schwere Lasten transportieren. Aber auch wenn Sie auf dem Feld fahren, leer oder mit Last, besteht die Gefahr weiter, dass ein reparierter Reifen beim Aufpumpen platzt. Es ist leider so, dass Sie mit einer gebastelten oder improvisierten Reparatur nicht sicher fahren werden können.
Platzt ein Reifen auf der Straße aufgrund einer geschwindigkeitsbedingten Erwärmung und der Traktor ist auch noch beladen, kann dieser leicht umkippen. Gibt der Reifen auf dem Feld seinen Geist auf, weil Sie Ihre Improvisation im Stich lässt, kommt Sie diese Panne sehr viel teurer als ein neuer Reifen.
Der Blog Bridgestone Landwirtschaft wird von Traktorreifenexperten geschrieben und überprüft, die Ihnen Tipps geben können, die Sie eventuell im Zusammenhang mit Ihren Landwirtschaftsreifen benötigen. Sie helfen Ihnen bei der Steigerung Ihrer Produktivität mit Informationen zu allen mit Reifen verbundenen Themen: technische Daten von Landwirtschaftsreifen – Leistungsfähigkeit von Landwirtschaftsreifen – Reifeninnendruckempfehlung für Landwirtschaftsreifen – Lösungen zur Vermeidung von Bodenverdichtung – Reifendruck Feldspritze – Ballastieren von Traktorreifen - warum und wie – usw.
Wenn Sie sich weiter informieren und die Rentabilität Ihres Betriebs steigern möchten, empfehlen Ihnen die Reifenexperten unser sehr detailliertes kostenloses Weißbuch, in dem wir erläutern, wie wichtig der Landwirtschaftsreifen für Ihre Produktivität ist.
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Diese Informationen dienen ausschließlich dazu, Sie mit den technischen und funktionellen Aspekten von Landwirtschaftsreifen und deren Verwendung vertraut zu machen. Sie erlaubt es Ihnen nicht, ein Urteil oder eine endgültige Schlussfolgerung zu einem bestimmten Problem zu treffen. Nur Ihr Landwirtschaftsreifen-Experte ist in der Lage, eine technische Bewertung vorzunehmen und von Fall zu Fall eine endgültige Entscheidung zu treffen.
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