Gutes Reifenmanagement in einem Lohnunternehmen

LANDWIRTSCHAFTLICHE LOHNUNTERNEHMEN: Sensibilisierung Ihrer Teams für Reifen

Die Sensibilisierung Ihrer Mitarbeiter für ein gutes Reifenmanagement mag nebensächlich scheinen, was der Bedeutung des Reifens für eine einwandfreie Verrichtung der Arbeit nicht gerecht wird.
Um zu verhindern, dass der Kostenposten Reifen aus dem Ruder läuft, benötigen Ihre Teams ein Mindestmaß an Schulung, denn Sie wollen ja Einsparungen durch Reduzierung von verschleißbedingtem Austausch und des Kraftstoffverbrauchs sowie Zeitersparnis durch besser Traktion erzielen und außerdem die Felder Ihrer Kunden vor übermäßiger Verdichtung schützen.

In diesem Artikel erfahren Sie, mit welchen Argumenten Sie Ihre Teams für ein gutes Reifenmanagement zum Nutzen aller motivieren können.

1. Schulung der Mitarbeiter des Lohnunternehmens über den richtigen Umgang mit Reifen

Reifen sind ein großer Kostenposten. Inwieweit hier Jahr für Jahr Einsparungen durch Verschleißvermeidung erzielt werden können, hängt vor allem von den Traktorfahrern und von deren Wissen über das Material ab.

Es gibt nämlich einen direkten Zusammenhang zwischen dem Schulungsstand der Teams und den Intervallen, in denen Sie Ihre Reifen austauschen müssen.

Eine Schulung Ihrer Teams, egal zu welchem Thema - Technik, Mechanik, Agronomie usw. -, zahlt sich immer aus.

Schulungen fördern den Zusammenhalt und die Verbundenheit der Teams mit ihrem Betrieb. Die Mitarbeiter bringen sich aktiver ein, engagieren sich stärker und sind stolz, zu einem Unternehmen zu gehören, das ihre fachliche Qualifikation unterstützt.

Schulung der Teams - warum?

  • Die Mitarbeiterschulung ist ein hervorragendes Motivationsmittel für die Belegschaft und stärkt deren Kompetenz.
  • Eine Zusatzqualifikation Ihrer Mitarbeiter ist aber auch ein Argument gegenüber Ihren Kunden.
  • Auf einem von Wettbewerb geprägten Markt hat natürlich der Lohnbetrieb die Nase vor, der zum gleichen Preis das besser qualifizierte Personal bietet. Der Kunde lässt sich leichter überzeugen, wenn er weiß, dass er sein Land erfahrenen Mitarbeitern anvertraut.
Gute Kundenbeziehung durch qualifizierte Mitarbeiter des LohnunternehmensGute Kundenbeziehung durch qualifizierte
Mitarbeiter des Lohnunternehmens


Bei Ihren Schulungen können Sie Kenntnisse vermitteln, die für das Fortbestehen Ihres Lohnunternehmens wichtig sind, wie z. B. über Wirtschaft oder auch den richtigen Umgang mit der Technik.

Die Mitarbeiter werden motiviert, mit ihren Arbeitsinstrumenten sorgfältiger umzugehen und sie besser zu pflegen.

Die Vorteile einer guten Mitarbeiterschulung

  • Ihre Technik ist teuer. Sie müssen sich auf den Mitarbeiter verlassen können, dem Sie ein Gespann aus Traktor, Anhänger, Werkzeug und Gerät anvertrauen. Der Mitarbeiter wiederum übernimmt seinerseits viel Verantwortung. Je besser die Schulung, umso mehr können sich beide Seiten vertrauen. Sie wissen einfach, dass Ihre Technik richtig verwendet und pfleglich mit ihr umgegangen wird.
  • Ein Traktorfahrer, der für ein Lohnunternehmen arbeitet, ist zumeist in seinem Traktor allein und muss alle Entscheidungen selbst treffen, die im Interesse des Kunden notwendig sind. Er muss in der Lage sein, Lösungen für Probleme zu finden, die sich ihm stellen. Eine bessere Schulung bedeutet mehr Selbständigkeit bei der Bewältigung derartiger Situationen.

Organisation einer optimalen Schulung

Es ist immer eine gute Idee, für eine qualitativ hochwertige Schulung technische Experten eines Reifenherstellers einzuladen.

Sie und Ihr Team profitieren dabei von einer optimalen kostenlosen Beratung und Unterweisung. Den Hauptnutzen haben jedoch Ihre Teams, da sie viel über den richtigen Umgang mit Agrarreifen erfahren.

Von Bridgestone organisierte Schulung für LohnbetriebeVon Bridgestone organisierte Schulung für Lohnbetriebe

 

2. Die wichtigsten Argumente für ein besseres Reifenmanagement

Zeitersparnis bei der täglichen Arbeit

Mit dem richtigen Druck für die jeweilige Last steigt die Produktivität. So ist bei der Feldarbeit maximale Druckreduzierung (natürlich im Rahmen der Möglichkeiten der Reifenkategorie) das beste Mittel für mehr Traktion, weniger Rollwiderstand und Schlupf und damit weniger Bodenverdichtung.

Mit weniger Druck hat der Reifen einen größeren Bodenaufstand und eine bessere Traktion, was sich bei einem Acker in einer Größe von mehreren Hektar am Ende des Tages in Form von Zeitersparnis durchaus bemerkbar macht.

Wenn der Mitarbeiter weiß, dass er schneller mit der Arbeit fertig werden kann, wird er gern einige wenige Minuten investieren und für den richtigen Reifendruck sorgen.

Vermeidung von Pannen und Havarien

Reifenpannen sind oft vermeidbar, da sie im Allgemeinen mit intensivem Gebrauch verbunden sind und sich zumeist vorher ankündigen.

  • Zum Beispiel: Die kleine Beule an der Seite, der zwar winzige, aber doch tiefe Schnitt, die Verschleißstelle und der Rost an den Befestigungsschrauben sind Indizien, die Beachtung verdienen.
    Das kann helfen, Pannen und ungeplante, stundenlange Arbeitsunterbrechungen zu vermeiden, weil der Traktor liegengeblieben ist. In einem solchen Fall würden Sie nämlich nicht nur eine teure Pannenhilfe riskieren, sondern auch das Vertrauen des Kunden, wenn er sieht, dass es auf seinem Feld ewig nicht vorangeht.

Mit einer einfachen, regelmäßig durchgeführten Sichtprüfung können Probleme rechtzeitig erkannt werden. Der Landwirt sollte es sich wie ein Flugzeugpilot, der vor dem Abflug seine Checkliste abarbeitet, ebenfalls zur Gewohnheit machen, vor Beginn der Arbeit einige Checks durchzuführen, um mit der Gewissheit starten zu können, dass vermeidbare komplizierte und kostspielige Probleme ausgeschlossen wurden.

Kompetenzsteigerung

Das Wissen über Agrarreifen steigert die Kompetenz und befähigt, mit dem technischen Fortschritt auf dem Gebiet der Landtechnik mitgehen zu können.

Kompetenzen verbessern die Anpassungsfähigkeit der Mitarbeiter und steigern die Qualität der verrichteten Arbeit. Wenn man versteht, wie ein Reifen funktioniert, kann man Parameter wie Schlupf, Verschleiß und Verbrauch besser beeinflussen und durch optimale Traktion Zeit sparen.

 

3. Wichtige Einstellungen und Kontrollen bei Traktorreifen

Vor Beginn der Arbeit sollten Sie eine bestimmte Prüfroutine etablieren, die einen wichtigen Beitrag zur pfleglichen Behandlung der Technik des Unternehmens leistet.

Bestimmte Kontrollen und Einstellungen sind dabei unverzichtbar, da ohne sie die Reifen schweren Schaden nehmen können und vorzeitig ausgetauscht werden müssten.

10 Kontrollen, die nur wenige Minuten dauern

Bitten Sie Ihre Teams, die folgenden Checks routinemäßig durchzuführen, weil damit viele Probleme vermieden werden können und die Reifen sehr viel länger halten:

1. Ist der Reifen beschädigt oder weist er eine Anomalie auf?

Anhand einer Sichtprüfung der Seiten und der Lauffläche erkennt man schnell, ob der Reifen Schnitte, Beulen oder sonstige Beschädigungen aufweist.


2. Wurde die Felge beschädigt oder weist sie Anomalien auf?

Durch eine kurze visuelle Überprüfung des Felgenrandes, vor allem dort, wo die Wulst auf der Felge aufsitzt, können Havarien vermieden werden.


3. Ist das Rad im Bereich der Befestigungen korrodiert?

Es ist zu prüfen, ob es Korrosion auf den Felgen und speziell an den Radbefestigungen gibt und festzustellen, wie weit sie bereits fortgeschritten ist.


4. Die Ventilkappe fehlt?

Das Ventil ist ein Schwachpunkt, da es bereits bei einem kleinen Stoß undicht werden kann, so dass der Reifen Luft verliert. Die Kappe schützt diese Schwachstelle.


5. Sind Fremdkörper vorhanden?

Fremdkörper in der Nähe der Wulst begünstigen Pannen, weil sich der Reifen beim Fahren an dieser Stelle ständig bewegt.


6. Sind die Stollen ungleichmäßig abgefahren?

Wenn Sie sehen, dass die Stollen ungleichmäßig abgefahren sind, deutet das zumeist auf einen Spurfehler hin.


7. Haben die Reifen zu wenig oder zu viel Druck?

Die Kontrolle des Reifendrucks ist eine wichtige und unverzichtbare Maßnahme. Nur mit dem richtigen Druck können die Reifen Lasten tragen und gute Arbeitsbedingungen garantieren.


8. Treten beim Fahren anormale Vibrationen auf?

Vibrationen beim Fahren werden oft von Spurfehlern verursacht, die zu einer schnellen Abnutzung Ihrer Agrarreifen führen.


9. Ist das Fahrzeug nicht spurtreu?

Ebenso wie anormale Vibrationen, ist auch mangelhafte Spurtreue auf ein Problem mit der Spur zurückzuführen.


10. Schaukelt sich der Traktor auf oder hüpft er?

Anormales Rechts-Links-Schaukeln beim Fahren kann mehrere Ursachen haben. Zu den häufigsten gehören Fehler bei der Montage des Reifens oder die Felge oder der Reifen sind nicht richtig rund.


Die richtige Reifendruckeinstellung

Die richtige Reifendruckeinstellung ist oft schwierig, da der Druck (der das Gewicht der Werkzeuge ausgleicht) von der Last, der durchgeführten Arbeit, dem Drehmoment, der Geschwindigkeit (durch die sich der Reifen erwärmt) und von der Art des Untergrunds (harter oder weicher Boden) abhängt.

Je nach Reifendruck können Sie entweder optimal arbeiten - wenn der Druck richtig eingestellt und das Gesamtgewicht gut verteilt ist (30-40 % vorn und 60-70 % hinten) -, oder eben schlecht. Hier die beiden häufigsten Szenarien:

  • Wenn Sie mit zu wenig Luft fahren und das auch noch auf der Straße, werden Sie merken, dass der Verbrauch steigt und das Gespann beim Bremsen und in Kurven nicht wirklich stabil ist. Darüber hinaus nutzen sich die Reifen sehr viel schneller ab (die durchschnittliche Lebensdauer sinkt um 25%).
    Wenn der Druck bei Straßenfahrten viel zu niedrig ist, erwärmen sich der Gummi und alle Metallteile über das normale Maß hinaus, so dass die Gefahr einer Havarie steigt.
  • Wenn Sie, im Gegensatz dazu, mit zu viel Luft fahren, werden Sie Probleme auf dem Feld bekommen, wie z. B. Bodenverdichtung, mehr Rollwiderstand und mehr Schlupf. Bei einer Schlupfrate von über 15% fangen die oberen Bodenschichten an, sich horizontal zu verschieben: Die Bodenstruktur wird beeinträchtigt.
    Daneben ist die vom Reifen zurückgelegte Strecke länger als die vom Traktor tatsächlich gefahrene. Dies führt zu Kraftstoffmehrverbrauch und zusätzlich zu vorzeitigem Reifenverschleiß.
Schlupf hängt oft mit einem falschen Reifendruck zusammen
Druckwechseltest auf demselben FeldDruckwechseltest auf demselben Feld.
Links Druck 1 bar = kein Schlupf,
rechts Druck 1,25 bar = übermäßiger Schlupf.

 

4. Die Vorteile eines guten Reifenmanagements

Vorteile für den Traktorfahrer

Reifen, die immer mit dem richtigen Druck gefahren werden, haben eine bessere Traktion und weniger Schlupf. Für den Traktorfahrer bedeutet das, schneller arbeiten zu können und eher fertig zu werden.

Ein gut geschulter Traktorfahrer wird von sich aus alle Möglichkeiten ausschöpfen und vom Kunden für die von ihm vollbrachte Arbeit wertgeschätzt und anerkannt.

Vorteile für den Lohnbetrieb

Ihre Kunden erwarten von Ihnen einen Mehrwert. Dieser besteht aus einer schnellen, guten und bodenschonenden Arbeit.

Ein weiteres Plus für Ihr Unternehmen ist, wenn auch der Traktorfahrer erklären kann, warum seine Arbeit eine gute Qualität hat: weil er mit niedrigem Reifendruck von einer besseren Traktion profitiert, weil er dann schneller arbeiten kann, und weil er Verdichtung vermeidet, was auch in Zukunft für hohe Erträge von dieser Parzelle sorgt. Mit diesen Argumenten können Sie sich positiv von Ihrer Konkurrenz absetzen.

Ihr Vorteil ist, dass sich der Gummi bei einem Druck, der an die Last, die Geschwindigkeit und den Boden angepasst ist, weniger schnell abnutzt, Sie tausende Nutzungsstunden gewinnen und Ihre Reifen erst sehr viel später austauschen müssen. Mit Reifensätzen, die erheblich länger fahren, gewinnen auch Sie.

Für das Lohnunternehmen bedeuten Reifen, die mit dem richtigen Druck gefahren werden, eine um 20 bis 30% längere Lebensdauer, wenn Sie viel auf der Straße unterwegs sind.

Vorteile für den Kunden

Ihr Kunde wird Qualitätsarbeit schätzen, vor allem dann, wenn Ihre Technik besser als seine eigene ist (VF-Reifen oder auch Reifendruckregelanlage).

Anhand zahlreicher Studien wurde nachgewiesen, dass Ertragsverluste wegen Bodenverdichtung bis zu 20 % betragen können (und sogar bis zu 50 %, je nach Kultur und Verdichtungsgrad). Dies gilt umso mehr bei feuchten Böden, wie z. B. im Herbst (Ernte von Mais und Sonnenblumen) oder auch im Frühjahr (Bodenvorbereitung und Aussaat).

Qualitätsarbeit für zufriedene KundenQualitätsarbeit für zufriedene Kunden

 

Fazit: Ein gutes Reifenmanagement hat für landwirtschaftliche Betriebe viele Vorteile und ein hohes Einsparpotential.
Dank regelmäßiger Checks arbeiten Sie immer mit einer optimalen Technik und benötigen für Ihre Arbeit nicht mehr Zeit als unbedingt notwendig. Ihre Teams beherrschen die entsprechenden Best-Practices-Methoden und wenden diese gern an, da sie ihnen helfen, die Qualität ihrer Arbeit zu steigern.

 

Als zusätzliche Motivation können Sie Ihren Mitarbeitern folgendes bekannte,
abgewandelte Sprichwort mit auf den Weg geben:

„Reifenpflege ist besser als Abschleppen“.

 


Der Blog Bridgestone-agriculture.de wird von Traktorreifenexperten geschrieben und überprüft, die Ihnen Tipps geben können, die Sie eventuell im Zusammenhang mit Ihren Landwirtschaftsreifen benötigen. Sie helfen Ihnen bei der Steigerung Ihrer Produktivität mit Informationen zu allen mit Reifen verbundenen Themen: technische Daten von Landwirtschaftsreifen – Leistungsfähigkeit von Landwirtschaftsreifen – Reifeninnendruckempfehlung für Landwirtschaftsreifen – Lösungen zur Vermeidung von Bodenverdichtung – Reifendruck Feldspritze – Ballastieren von Traktorreifen - warum und wie – usw.

Wenn Sie sich weiter informieren und die Rentabilität Ihres Betriebs steigern möchten, empfehlen Ihnen die Reifenexperten unser sehr detailliertes kostenloses Weißbuch, in dem wir erläutern, wie wichtig der Landwirtschaftsreifen für Ihre Produktivität ist.

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Diese Informationen dienen ausschließlich dazu, Sie mit den technischen und funktionellen Aspekten von Landwirtschaftsreifen und deren Verwendung vertraut zu machen. Sie erlaubt es Ihnen nicht, ein Urteil oder eine endgültige Schlussfolgerung zu einem bestimmten Problem zu treffen. Nur Ihr Landwirtschaftsreifen-Experte ist in der Lage, eine technische Bewertung vorzunehmen und von Fall zu Fall eine endgültige Entscheidung zu treffen.


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