Im Laufe eines Jahres werden Sie nicht darum herumkommen, Ihre Landwirtschaftsreifen umlagern oder transportieren zu müssen, um z. B. saisonale Reifen aufzuziehen, oder wenn ein Reifen repariert werden muss oder um Ihre Reifen für den Winter einzulagern.
Da die Reifen schwer und groß sind, kann das schnell ein Problem darstellen. Sie benötigen demzufolge ein Minimum an Ausrüstung, um einen Unfall oder die Beschädigung eines Reifens zu vermeiden, denn das kann teuer werden.
1. AUFBOCKEN DES TRAKTORS: WAS BENÖTIGT MAN DAFÜR?
Im Allgemeinen verbleibt das Rad am landwirtschaftlichen Gerät, wenn es sich um eine einfache Reparatur oder einen Reifenwechsel handelt. Oder anders gesagt: Der Reifen wird direkt von der Felge abgezogen, die auf der Nabe der jeweiligen Maschine verbleibt. Dafür muss natürlich der Traktor mit einem geeigneten Hebezeug angehoben werden.
Bevor Sie mit dem Eingriff beginnen, müssen Sie die Luft und/oder das Wasser – wenn der Reifen mit Wasser ballastiert ist – vollständig ablassen (oder aus beiden Reifen, wenn es sich um Zwillingsreifen handelt). Dafür schrauben Sie ganz einfach das Ventil auf und entfernen den Ventilmechanismus.
Wenn der Reifen vollständig entleert ist, können Sie den Traktor mit dem folgenden Material anheben:
Keile
Eine unzureichende Verkeilung des Geräts kann zu schweren Unfällen führen.
Sie müssen nicht nur die Bremsen anziehen, sondern auch Keile verwenden, um sicherzustellen, dass sich der Traktor nicht mehr bewegen kann oder von den Unterstellböcken rutscht.
Platzieren Sie diese in idealer Weise diagonal unter den Rädern gegenüber der Stelle, wo Sie den Traktor anheben.
Wagenheber
Ohne Wagenheber können Sie Ihre Landmaschine weder aufbocken noch absetzen. Wagenheber dürfen nur für den vorgesehenen Zweck verwendet werden. Ihre Positionierung ist von mehreren Parametern abhängig:
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- von der Art des Fahrzeugs
- von der Marke
- von der Übertragungsart
- von der Aufhängung
Die Stellen, an denen Wagenheber angesetzt werden dürfen, sind am Fahrzeug gekennzeichnet (farbige Markierungen, Prägung usw.). Wenn Sie sich unsicher sind, ziehen Sie das Handbuch Ihres Traktors zu Rate, um den Wagenheber richtig zu platzieren.
Unterstellböcke
Unterstellböcke sorgen dafür, dass sich Ihre Landmaschine nicht mehr bewegt. Da die Böcke fest auf dem Boden stehen, bieten sie mehr Sicherheit als ein Wagenheber, der nachgeben kann, so dass der Traktor plötzlich absackt.
Mit Unterstellböcken wird Ihr Gerät in angehobener Position festgestellt. Darüber hinaus beugen sie Unfällen vor, die durch Wagenheber verursacht werden, die unerwartet nachgeben können.
2. DEMONTAGE UND MONTAGE DES REIFENS
Wenn Sie alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen haben, können Sie die Reifen demontieren. Folgende Schritte sind einzuhalten, um diesen Vorgang je nach verfügbarer Technik erfolgreich durchzuführen:
Manuelle Demontage
Wenn Sie planen, Ihren Landwirtschaftsreifen manuell zu demontieren, müssen Sie nach dem Abdrücken Montagepaste auf die Wülste auftragen, um den Reifen leichter von der Felge nehmen zu können.
Bei Felgen, die aus mehreren Teilen bestehen, wird empfohlen, zunächst den Sprengring und den Seitenring zu entfernen.
ACHTUNG! Bei der Demontage dürfen Sie sich nie über oder gegenüber dem Rad aufhalten, um Unfälle zu vermeiden. Wenn Sie an einem Rad eines so genannten Schwerlastfahrzeugs mit „flacher Ringfelge“ arbeiten, kann der Seitenring plötzlich abspringen. Das ist vor allem dann möglich, wenn das Rad durch einen Stoß beschädigt oder deformiert wurde.
Mechanische Demontage
Sie können sich das Ganze aber auch vereinfachen und mit einer Reifendemontiermaschine Zeit sparen, sofern Sie eine solche besitzen. Allerdings müssen Sie auch dann die o. g. Vorsichtsmaßnahmen einhalten und die Reifenwülste richtig schmieren.
Vorsichtsmaßnahmen
Ein Traktorreifen ist schwer, sein Durchschnittsgewicht kann für die vorderen Antriebsräder 50 bis 100 kg und für die hinteren Antriebsräder 110 bis 350 kg betragen, so dass eine manuelle Handhabung nicht immer möglich ist.
Um eventuelle Unfälle, Zerrungen und belastungsbedingte Verletzungen zu vermeiden, sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Es gibt diverse Hilfsmittel, die beim Transport schwerer Lasten wie z. B. Landwirtschaftsreifen unterstützen. Sie können beispielsweise einsetzen:
- einen Frontlader mit einer Gabel, mit der normalerweise Paletten angehoben werden, oder einen selbstfahrenden Wagen mit Hubarm, oder eine Transpalette …
- sonstige Hubmittel wie Winden, Hängebahnen usw.
- spezielle Wagen, die zu vertretbaren Preisen erhältlich sind
Vergewissern Sie sich bei der Demontage Ihres Landwirtschaftsreifens, dass Sie alle Arbeiten auf einem festen und ebenen Untergrund ausführen.
Erneute Montage: was Sie dabei beachten müssen
Bei der Montage müssen Sie die folgenden Vorsichtsmaßnahmen beachten, die zur Vermeidung von Unfällen notwendig sind:
- Verwenden Sie nur Produkte, die vom Hersteller empfohlen werden und zugelassen sind: Sie dürfen also keine Haftmittel, Lösungsmittel, Produkte, die Kohlenwasserstoffe enthalten oder Schmiermittel mit entzündlichen Bestandteilen verwenden.
- Beim Aufpumpen: Entfernen Sie sich immer so weit wie möglich vom Reifen, wenn Sie diesen aufpumpen. Sollte er platzen, stellt er ein hohes, unkalkulierbares Risiko dar.
Tipp für das Aufpumpen: Wenn Sie einen Reifen auf eine einteilige Tiefbettfelge aufziehen, dürfen Sie mit dem Aufpumpen erst dann beginnen, wenn Sie sich vergewissert haben, dass die Wülste auf dem Wulstsitz der Felge richtig anliegen.
Überschreiten Sie niemals den vom Hersteller empfohlenen Reifendruck (je nach Reifen ca. 2,5 bar).
Die wichtigsten Gefahrenmomente beim Aufpumpen des Reifens:
- Ein schlechter Sitz der Wülste auf dem Wulstsitz der Felge führt zur Beschädigung des Reifens.
- Ein zu hoher Druck (>2,5 bar) führt zum Platzen des Reifens oder zur Beschädigung der Drahtkerne. Es besteht eine hohe Explosionsgefahr.
SICHERHEITSHINWEIS:
- Positionieren Sie sich in der Achse der Lauffläche in maximalem Abstand vom Reifen, d. h. so weit weg, wie es die Schlauchlänge erlaubt.
- Beachten Sie den Gefahrenbereich und schützen Sie sich entsprechend.
- Verwenden Sie eine Luftpumpe mit einem auf den Reifendruck-Maximalwert geeichten Druckbegrenzer.
Achtung: Die Nichteinhaltung dieser Hinweise kann dazu führen, dass der Reifen nicht ordnungsgemäß montiert wird und platzt, was zu schweren, u. U. tödlichen Verletzungen führen kann.
3. REIFENTRANSPORT: NOTWENDIGE VORSICHTSMASSNAHMEN
Durch eine falsche Handhabung können Ihre Traktorreifen irreparabel beschädigt werden, vor allem die auf der Felge anliegenden Wüste. Aus diesem Grund sollten Sie ausschließlich ein geeignetes Hubgerät verwenden, vorzugweise mit abgerundeten Gabeln oder Flachbandaufhänger.
ACHTUNG: Es wird davon abgeraten, Haken, Seile oder Ketten zu verwenden, da diese die Metallringe (Drahtkerne) beschädigen könnten, die sich in den Wülsten befinden und für die Verbindung mit der Felge zuständig sind.
Diese Drahtkerne verstärken die Karkasse und versteifen die Wulst, damit sich der Reifen gut führen lässt und die Traktion besser auf die Felge übertragen wird.
Hier die Umschlagmittel, mit denen Sie Ihren Traktorreifen transportieren können, ohne ihn dabei zu beschädigen:
RADTRANSPORTWAGEN
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HUBWAGEN
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Der Radtransportwagen
Mit einem Radtransportwagen können Sie problemlos eine maximale Last von bis zu 1 200 kg transportieren und so Verletzungen bei der Handhabung Ihrer Traktorreifen vermeiden.
Dieser Wagen besitzt ein doppeltes Hydrauliksystem und einen Stützarm, mit dem Sie den Reifen bei der Demontage gerade und stabil halten sowie sicher und kontrolliert nach unten führen können.
Der Frontlader bzw. Hubwagen
Für die Montage und Demontage sehr großer Räder empfiehlt sich der Einsatz eines Frontladers bzw. Hubwagens bzw. eines speziellen Geräts in der Art einer Radkarre.
Mit derartigen Ausrüstungen können Sie diese Arbeiten schnell und sicher ausführen.
Dank der Verwendung dieser Hilfsmittel vermeiden Sie ebenfalls unbeabsichtigte Beschädigungen des Drahtkerns des Reifens, wobei Sie die Gabeln immer unter dem Reifen ansetzen müssen, nie an der Wulst oder in der Reifenmitte.
4. REIFENLAGERUNG
Bevor Sie Ihre Landwirtschaftsreifen einlagern, sind diese sorgfältig zu reinigen. Entfernen Sie kleine Steinchen und Erde, die noch zwischen den Stollen haften. Wenn die Reifen mit Wasser ballastiert wurden, müssen Sie sie vollständig entleeren, bevor Sie den Reifen auf seinen Zustand untersuchen:
- Beurteilung des Abnutzungsgrads der Lauffläche,
- Feststellung eventueller Risse und ihres Schweregrads (Anzahl, Größe),
- Überprüfung der Seitenwände und, sofern möglich, des Reifeninneren.
Wenn dann Ihre Reifen schön sauber und trocken sind, müssen sie in eine lichtdichte Plane eingeschlagen werden, um sie vor Licht, Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen. Direkter Bodenkontakt ist bei der Einlagerung zu vermeiden, weil sich dadurch ihre Struktur verformen könnte. Diese Vorsichtmaßnahme gilt sowohl für Reifen auf der Felge als auch für abgezogene Reifen.
GUT ZU WISSEN: Ihre Reifen altern mit der Zeit, selbst wenn Sie sie nur gelegentlich benutzen. Zu den zahlreichen Alterungszeichen gehören: Risse in den Seiten und auf dem Gummi der Lauffläche, eventuelle Verformung der Karkasse …
Überprüfen Sie Ihre Reifen nach einer längeren Einlagerung und bevor Sie sie wieder aufpumpen, sorgfältig, um sich zu vergewissern, dass sie auch wirklich zuverlässig sind.
Lagern Sie Ihre Reifen nicht in Reparatur- oder Montagebereichen. Besser geeignet sind:
- ein trockener und sauberer Ort,
- der vor Sonnenlicht bzw. starkem künstlichem Licht geschützt ist,
- in einigem Abstand von Wärme- und Zündquellen sowie kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen.
Reifen sollten aufrecht gelagert werden, vorzugsweise auf einer Palette, noch besser in einem speziellen Regal, sofern Sie so etwas besitzen. So vermeiden Sie, dass sich die Karkasse verformt. Sie können die Reifen aber auch stapeln, wenn es nur für kurze Zeit sein soll und es nicht zu viele sind, weil ansonsten der unterste Reifen zusammengedrückt werden würde.
Bei einer längeren Lagerung sollten die Reifen regelmäßig bewegt werden (eine Viertel Umdrehung). Dadurch werden negative Auswirkungen vermieden, die eine längere Periode der Nichtbenutzung auf die jweilige Standfläche des Reifens haben kann. Darüber hinaus wird den kleinen Rissen auf der Oberfläche wirksam vorgebeugt, die ein Zeichen dafür sind, dass der Gummi gelitten hat.
5. ABSCHLIESSENDER TIPP
Der Umgang mit Landwirtschaftsreifen ist nicht immer einfach. Oft werden dafür spezielle Ausrüstungen benötigt, um Unfälle und Beschädigungen der Reifen zu vermeiden.
Wenn Sie diese Technik nicht besitzen, sollten Sie Fachleute hinzuziehen, die Ihre Reifen montieren, demontieren und ggf. reparieren. Diese besitzen dann auch die entsprechenden Hilfsmittel und vor allem die notwendige Erfahrung für diese Art der Tätigkeit.
Der Blog Bridgestone Landwirtschaft wird von Traktorreifenexperten geschrieben und überprüft, die Ihnen Tipps geben können, die Sie eventuell im Zusammenhang mit Ihren Landwirtschaftsreifen benötigen. Sie helfen Ihnen bei der Steigerung Ihrer Produktivität mit Informationen zu allen mit Reifen verbundenen Themen: technische Daten von Landwirtschaftsreifen – Leistungsfähigkeit von Landwirtschaftsreifen – Reifeninnendruckempfehlung für Landwirtschaftsreifen – Lösungen zur Vermeidung von Bodenverdichtung – Reifendruck Feldspritze – Ballastieren von Traktorreifen - warum und wie – usw.
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Diese Informationen dienen ausschließlich dazu, Sie mit den technischen und funktionellen Aspekten von Landwirtschaftsreifen und deren Verwendung vertraut zu machen. Sie erlaubt es Ihnen nicht, ein Urteil oder eine endgültige Schlussfolgerung zu einem bestimmten Problem zu treffen. Nur Ihr Landwirtschaftsreifen-Experte ist in der Lage, eine technische Bewertung vorzunehmen und von Fall zu Fall eine endgültige Entscheidung zu treffen.
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