Das Wechseln eines Traktorreifens ist immer eine technisch anspruchsvolle Angelegenheit, die nicht besonders kompliziert ist, aber wegen des Gewichts und der Größe des Reifens Probleme verursachen kann.
Da man hierfür auf jeden Fall das richtige Werkzeug braucht, ist es oft einfacher, einen Fachmann zu beauftragen, der den ganzen Tag nichts anderes macht als Reifen wechseln. Er wird alle Fallen umgehen, die mit einer derartigen Montage verbunden sind, welche, wenn man in diese z. B. durch einen unsachgemäßen Werkzeuggebrauch hineintappen sollte, den Reifen unbrauchbar machen.
Hier einige Beispiele für Schäden, die eine unsachgemäße Montage anrichten kann:
1. Problem bei der Vorbereitung und der Handhabung der Reifen
Für die Demontage eines Reifens benötigt man mindestens:
- einen Wagenheber,
- Unterstellböcke,
- Keile,
- ein Hebekissen,
- geeignete Hebel,
- ein Werkzeug, mit dem die Wulst von der Felge gelöst wird,
- ein spezielles Schmierfett,
- Metallbürste,
- Ventil,
- Ventileinsatz-Schrauber,
- Luftkompressor,
- die technischen Daten.
Ohne diese Grundausrüstung ist diese Arbeit nicht durchführbar, wäre gefährlich und würde im Vergleich mit einem Profi viel zu viel Zeit kosten.
Das erste Problem ist vor allem die Sicherheit am Montageort:
Zunächst ist der Traktor auf einer absolut ebenen Fläche zu positionieren, die vorzugsweise aus Beton sein sollte.
Sie müssen unbedingt Keile und Unterstellböcke besitzen, um zu vermeiden, dass der Traktor vom Wagenheber rutscht und bei der Demontage und Montage wegrollt..
Der Wagenheber ist unbedingt dort anzusetzen, wo es lt. Hersteller vorgesehen ist. Studieren Sie dazu die entsprechende Dokumentation, um die richtigen Stellen zu finden.
Der Wagenheber darf nur zum Anheben des Traktors verwendet werden und nicht dazu, den Traktor in der Schwebe zu halten. Dies ist Aufgabe der Böcke, die das Ganze stabilisieren.
Sie verhindern auch, dass der Traktor aufgrund eines defekten Wagenhebers oder einer Bewegung im Zusammenhang mit Vibrationen abstürzt, die bei der Demontage und Montage entstehen.
Traktorreifen sind sehr schwer, was das Hauptproblem bei dieser Arbeit ist. Im Durchschnitt wiegt ein Vorderreifen 50 bis 100 kg, ein Hinterreifen kann es auf bis zu 350 Kilo und mehr bringen.
Die Unfallgefahr im Zusammenhang mit einem herunter- oder umfallenden Reifen, den man dann mal eben schnell auffangen will, ist erheblich. Daraus folgt, dass man für ein sicheres Heben das richtige Werkzeug benötigt.
Verwenden Sie also einen Reifenkuli, mit dem Sie den Reifen sicher in die passende Höhe heben können.
2. Probleme im Zusammenhang mit einer manuellen Montage und Demontage
Demontage
Sobald kein Gewicht mehr auf dem Reifen lastet, ist das Ventil zu öffnen und die Luft vollständig abzulassen. Erst dann kann der Reifen demontiert werden. In einem ersten Schritt ist die Wulst zu lösen. Begonnen wird an der dafür vorgesehenen Stelle.
Dieser Bereich verträgt einiges an Bewegung. Er ist im Allgemeinen als Startpunkt für das Abziehen des Reifens von der Felge vorbereitet und deswegen empfindlicher als der Rest. Aus diesem Grund müssen Sie bei diesem Schritt Vorsicht walten lassen.
Wenn Sie Handhebel verwenden, müssen Sie sehr behutsam sein, weil Sie den Wulstumschlag speziell an dieser Stelle leicht beschädigen können. Geschieht dies, können Sie den Reifen wegschmeißen.
Für eine manuelle Demontage benötigen Sie unbedingt Hebel.
Die Anzahl der verwendeten Hebel muss ausreichend sein, um die Wulst über eine gewisse Strecke alle 10 cm Schritt für Schritt von der Felge zu lösen. Es darf an keiner Stelle der Wulst mit Gewalt vorgegangen werden.
Ungeeignete Hebel können die Wulst quetschen, einreißen oder zerschneiden. Je nach Größe der von den Hebeln verursachten Schäden muss der Reifen ersetzt werden, wenn diese zu groß sind.
Montage des neuen Reifens:
- Vergewissern Sie sich vor der Montage des neuen Reifens, dass die Felge keine Beschädigungen aufweist (Bruchstellen, feine Risse).
- Reinigen Sie die Kontaktflächen der Felge mit dem Reifen mit einer Metallbürste, um Rost und Schmutz zu entfernen.
Besondere Sorgfalt ist dabei den Rillen auf dem Felgenrand zu widmen. Sind diese schmutzig oder verrostet, kann sich dadurch der Durchmesser der Felge ändern, oder die Wulst rutscht oder ist instabil. - Ersetzen Sie dann das Ventil bei einem schlauchlosen Reifen, oder die Luftkammer, wenn der Reifen einen Schlauch hat.
3. Probleme im Zusammenhang mit der mechanischen Montage und Demontage
Ein automatisches Reifenmontiergerät kann, wenn es falsch verwendet wird, erhebliche Schäden anrichten.
Bei diesem Vorgang kommt es auf das Einfetten der Wülste an, wobei vor allem bei diesem Schritt Fehler gemacht werden.
Eine falsch oder schlecht eingefettete Wulst rutscht nicht richtig über den Rand des Felgenbetts und sitzt dann schräg auf der Felgenkante, was bewirkt, dass die Wulstrundung gequetscht wird.
Die Wulst ist jedoch wichtig für die Dichtigkeit des Reifens. Ist sie beschädigt, verliert der Reifen Luft oder bewegt sich beim Fahren von rechts nach links.
Darüber hinaus gewährleistet sie die Verbindung des Reifens mit der Felge und damit die Übertragung des Kraftmoments. Ist sie schlecht positioniert, besteht die reale Gefahr, dass sie auf dem Felgensitz rotiert.
4. Probleme beim Aufpumpen des neuen Reifens
Positionierung der Wülste
Damit sich die Wülste beim Aufpumpen richtig positionieren, müssen sie gut geschmiert sein.
Dafür ist unbedingt ein Produkt zu verwenden, das speziell für diesen Zweck entwickelt wurde, und kein Pflanzen- oder mineralisches Fett oder etwa Seifenwasser.
Des Weiteren sind ebenfalls zu schmieren:
- der Felgensitz,
- die Rillen,
- der Felgenboden.
Wenn der Reifen nach dem ersten Aufpumpen nicht richtig sitzt, sollte die Luft besser noch einmal abgelassen und nach erneutem Einfetten ein zweiter Versuch gestartet werden.
Achten Sie auf das Piktogramm auf dem Reifen, auf dem der maximale Druck vermerkt ist (im Allgemeinen 2,5 bar), der keinesfalls überschritten werden darf.
Wenn die Montage beim Aufpumpen nicht einwandfrei ist, kann es bei einem Druckschlag beim Platzieren der Wüste zu einem Kabelriss kommen, und der Reifen wird unbrauchbar.
Aufpumpen
Die schwersten Unfälle passieren beim Aufpumpen. Dieser Schritt ist am gefährlichsten. Aus diesem Grund darf man sich dabei nicht ablenken lassen. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit, z. B. wegen eines Telefonats, und schon ist der Reifen geplatzt, wenn dieser falsch oder schlecht positioniert wurde, was manchmal zu schweren Verletzungen führt.
Achten Sie darauf, dass Sie sich nie in der Achse der Felge gegenüber dem Reifen befinden, wenn Sie diesen aufpumpen.
Sicherer ist eine Position in einiger Entfernung in der Achse der Lauffläche hinter dem Traktor (bei der Hinterachse) oder davor (bei der Vorderachse).
5. Vermeidung von Schwierigkeiten bei der Montage von Neureifen
Sie haben in teure Reifen investiert, so dass es nur logisch ist, dass Sie die Montage Fachleuten anvertrauen, um Zeit zu sparen und um zu vermeiden, dass Sie ihre neuen Reifen durch einen falschen Handgriff beschädigen.
Die für diesen Tausch notwendige Zeit kann erheblich sein, wenn Sie nicht über das geeignete Werkzeug oder die notwendige Erfahrung für eine derartige Arbeit verfügen.
Ihr Reifenhändler ist zumeist der beste Partner für eine erfolgreiche Durchführung dieses Vorgangs. Sprechen Sie ihn an, und sollten Sie sich dafür entschieden haben, es selbst zu tun, kann der Tipp eines Profis hilfreich sein.
Der Blog Bridgestone Landwirtschaft wird von Traktorreifenexperten geschrieben und überprüft, die Ihnen Tipps geben können, die Sie eventuell im Zusammenhang mit Ihren Landwirtschaftsreifen benötigen. Sie helfen Ihnen bei der Steigerung Ihrer Produktivität mit Informationen zu allen mit Reifen verbundenen Themen: technische Daten von Landwirtschaftsreifen – Leistungsfähigkeit von Landwirtschaftsreifen – Reifeninnendruckempfehlung für Landwirtschaftsreifen – Lösungen zur Vermeidung von Bodenverdichtung – Reifendruck Feldspritze – Ballastieren von Traktorreifen - warum und wie – usw.
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Diese Informationen dienen ausschließlich dazu, Sie mit den technischen und funktionellen Aspekten von Landwirtschaftsreifen und deren Verwendung vertraut zu machen. Sie erlaubt es Ihnen nicht, ein Urteil oder eine endgültige Schlussfolgerung zu einem bestimmten Problem zu treffen. Nur Ihr Landwirtschaftsreifen-Experte ist in der Lage, eine technische Bewertung vorzunehmen und von Fall zu Fall eine endgültige Entscheidung zu treffen.
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