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Gibt es Landwirtschaftsreifen, die verschleißfester als andere sind?

Geschrieben von Traktorreifenexperte | 19. Dezember 2020

Zu den wichtigsten Einsparmöglichkeiten in Ihrem Betrieb gehört die optimale Nutzung Ihrer Technik. Dies trifft vor allem für die Teile Ihrer Maschinen zu, die einem nutzungsbedingten Verschleiß unterliegen. Traktorreifen sind dafür das beste Beispiel.

Im Idealfall wünschen wir uns alle einen langsamen und gleichmäßigen Verschleiß, um die Lebensdauer unserer Reifen maximal zu verlängern. Eine um 450 Stunden verlängerte Laufzeit bei einem Reifensatz bedeutet eine nicht ganz unerhebliche Einsparung …

Stellen Sie sich vor, Sie könnten 800 Stunden Laufzeit mit einem Reifensatz der neuesten Generation gewinnen!

Nachfolgend wird im Detail erläutert, wie Sie Verschleiß vermindern können und welche Parameter Sie berücksichtigen müssen, um den Reifen zu wählen, der am längsten hält:

 

1. Die drei nutzungsbedingten Verschleißgründe

Es gibt viele Gründe, aus denen Ihre Reifen schnell verschleißen, hier die drei wichtigsten:

1. Häufige Straßenfahrten

Ein Traktor verbringt je nach Transportbedarf und Entfernung der Parzellen durchschnittlich 25 % bis 40 % seiner Zeit auf der Straße. Leider ist die Straße aber auch der Ort, wo aufgrund der Straßendecke, die für den Gummi sehr aggressiv ist, der meiste Verschleiß passiert.

Bodenunebenheiten, häufiges Bremsen und Beschleunigen sind weitere Ursachen, die den Verschleiß eines Landwirtschaftsreifens beeinflussen. Das liegt daran, dass der Straßenbelag sehr viel härter als der Ackerboden ist und bei jedem Bremsen oder Beschleunigen Gummi abgerieben wird.

Hohe Geschwindigkeiten mit Last führen im Allgemeinen zu übermäßiger Erwärmung des Gummis und können ihn schwächen. Aus diesem Grund ist es immer besser, unter der Höchstgeschwindigkeit zu bleiben, die lt. Geschwindigkeitsindex Ihrer Reifen möglich ist.

2. Der falsche Reifendruck

Hier sind zwei Szenarien möglich:

ZU NIEDRIGER DRUCK. Wenn ein Reifen zu wenig Fülldruck hat, springt er über den Boden, was zu einem anormalen Verschleiß der Stollen (es verschleißt nur jeder zweite Stollen) und der Schultern führt.
Bei einer Straßenfahrt kann ein zu niedriger Reifendruck zu Materialerwärmung führen. Kommt das zu häufig vor, bewirkt diese Erwärmung eine Schädigung der Reifenstruktur (die Gummi-, Nylon-, Kunstfaser- und Metallelemente können sich voneinander lösen).

ZU HOHER DRUCK. in zu hoher Druck führt ebenfalls zu vorzeitigem Verschleiß des Landwirtschaftsreifens. Er wird bauchig, so dass der Mittelteil der Lauffläche übermäßig beansprucht wird, was zu einem verstärkten Verschleiß nur der Stollenspitzen führt.

3. Überladung

Wenn Sie Ihren Traktor überladen, wirkt sich das unvermeidlich beschleunigend auf den Verschleiß Ihrer Reifen aus. Transportieren Sie Lasten, die eigentlich zu schwer sind, werden die Laufflächen, die Seiten und die Karkasse der Reifen zu stark beansprucht. Geschieht dies öfter, wird sich die Reifenstruktur permanent verformen. Durch diese Verformung verschleißt der Reifen insgesamt schneller.

Wenn Sie sehr hohe Lasten transportieren, sollten Sie Ihre Geschwindigkeit auf der Straße erheblich reduzieren, um die Lauffläche der Reifen zu entlasten. Damit verringern Sie deren Erwärmung und damit den Verschleiß des Gummis.

Um zu verhindern, dass Sie Ihre Reifen schädigen, müssen Sie darauf achten, dass ihr Lastindex für die Lasten geeignet ist, die Sie transportieren. Die entsprechenden Angaben dazu finden Sie in der Lastindextabelle, die Ihnen vom Reifenhersteller zur Verfügung gestellt wird.

 

2. Die drei Verschleißgründe, die mit einem mechanischen Problem verbunden sind

Geometriefehler gehören zu den hauptsächlichsten Verschleißgründen bei Landwirtschaftsreifen.
Wenn Ihre Reifen ungleichmäßig verschleißen, liegt das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an einem mechanischen Problem. Wenn Sie z. B. vorn mehr Verschleiß feststellen als hinten oder nur auf einer Seite des Reifen symmetrisch rechts oder links, dann sollten Sie überprüfen:

  • die Vorderachse
  • die Spur
  • das Spiel in den Radführungsgelenken
  • das Spiel in den Lagern

Die mechanischen Gründe, die einen derartigen Verschleißtyp verursachen können, sind zahlreich, wobei die Beanspruchung der Vorderachse auf kurvigen Straßen oder aufgrund wiederholter, durch Ihre Arbeit bedingte Stöße ebenfalls zu Spur- oder Sturzfehlern (Vorspur oder Nachspur) führen können.

1. Spurfehler

Bei einem Spurfehler verstellen sich die Räder nach und nach in Bezug zur Fahrtrichtung des Traktors. Das kommt daher, weil, wenn Sie auf dem Feld, auf Wegen oder Straßen unterwegs sind, deren Zustand schlecht ist, der Reifen vielen Stößen ausgesetzt wird. Gleiches gilt, wenn Sie Spurrillen verlassen oder in zu tiefen Spuren fahren, die auf die Lenkung wirken.

Sollten Sie eins der folgenden Probleme feststellen, handelt es sich um einen Spurfehler. Diese Probleme können durch regelmäßige Überprüfungen vermieden und durch geeignete Korrektureinstellungen behoben werden.

  • Anormaler Verschleiß nur auf einer Seite des Reifens
  • Ihr Traktor zieht leicht nach rechts oder links
  • Ihr Traktor bricht von ganz allein zu der einen oder der anderen Seite aus
  • Nach einer Rechtskurve verharrt die Lenkung eher in dieser Stellung als nach einer Linkskurve (oder umgekehrt)
  • Wenn Sie auf der Straße beschleunigen, kommt es zu anormalen Vibrationen

2. Sturzfehler

Wenn Sie feststellen, dass das Rad in Bezug auf die Vertikale (auf den Boden) seitlich leicht gekippt steht, handelt es sich um einen Sturzfehler. Sie müssen dann den Reifen genau senkrecht stellen, d. h. die Lauffläche muss so gut wie möglich flach auf dem Boden aufliegen.

Man unterscheidet zwei Arten von Sturzfehlern:

Positiver Sturz: Wenn die Oberseite des Rades in Bezug auf die Vertikale nach außen kippt (d. h. vom Traktor weg), konzentriert sich der Verschleiß auf der Außenkante des Reifens.

Negativer Sturz: Wenn das Rad in Bezug auf die Vertikale unten näher am Traktor steht als die Radoberseite, ist der Verschleiß an der Innenkante des Reifens ausgeprägter.

3. Die falsche Voreilung

Die Synchronisierung der Vorderachse mit der Hinterachse bei einem Traktor mit vier Antriebsrädern wird als Voreilung bzw. Vorlauf bezeichnet. Diese hängt von der Größe der Reifen ab.

Die richtige Voreilung (zwischen 1 und 3,5 %) gewährleistet eine optimale Traktionskraft und vermeidet vorzeitigen Verschleiß Ihrer Landwirtschaftsreifen. Wenn Sie feststellen sollten, dass Ihre Vorderreifen schneller verschleißen als Ihre Hinterreifen, bedeutet dies, dass die Voreilung eventuell nicht stimmt.

Eine schlechte Voreilung kann zwei Formen annehmen:

Die Voreilung liegt über 4 oder 5 %: Die Vorderachse wird mechanisch überbeansprucht, da die Hinterachse die Vorderachse bremst. Neben Lenkproblemen und der Gefahr mechanischer Beschädigungen nutzen sich Ihre Vorderreifen schneller ab als die Reifen auf der Hinterachse.

Die Voreilung ist negativ und unter 0 %: Die Vorderachse wird wirkungslos, da sie von der Hinterachse geschoben wird. Die Übertragung ist gestört. Beim Beschleunigen kann es hinten zu einem starken Schlupf kommen.


Mechanische Beanspruchung, die zu Verschleiß der Rillen des Ritzels führen

Zur Berechnung der Voreilung Ihres Traktors müssen Sie zunächst die Herstellerdaten und dann das „Mechanische Verhältnis der Vorderachse“ ermitteln. Dazu wenden Sie die folgende Formel an:

Voreilung = [(Abrollumfang vorn X Mechanische Verhältnis Vorderachse – Abrollumfang hinten) / Abrollumfang hinten] X 100

Beispiel:

  • Reifen HINTEN: 650/75/R38 mit einem Abrollumfang von 5760 mm.
  • Reifen VORN: 600/65/R28 mit einem Abrollumfang von 4450 mm.
  • Mechanisches Verhältnis der Vorderachse: 1,325.

Berechnung der Voreilung: [(4450 x 1,325) - 5760) / 5760] x 100 = 2,36 %

Die bei diesem Beispiel ermittelte Voreilung von 2,36 % ist absolut in Ordnung. Mit Rädern, die größer sind als die, mit denen Ihr Traktor verkauft wurde, können Sie die Voreilung verändern und im Allgemeinen die Effizienz steigern.

 

3. Verschleißgründe aufgrund natürlicher Alterung

Mechanische Probleme sind nicht die einzige Ursache für den Verschleiß von Landwirtschaftsreifen. Ihre Lebensdauer ist auch aufgrund natürlicher Alterung der Reifenkomponenten begrenzt.

Man unterscheidet zwei Arten der Alterung:

Physische Alterung: Hierbei handelt es sich zumeist um Ermüdungserscheinungen aufgrund einer zu statischen oder zu dynamischen Situation. Physische Alterung erfolgt durch eine Veränderung der Polymerstruktur oder Kristallisation.

Chemische Alterung des Gummis: Wenn sich die chemische Struktur des Polymers auflöst, spricht man von chemischer Alterung. Es gibt viele chemische Alterungsprozesse, die mit dem Inkontaktverbringen mit chemischen Substanzen wie Lösungsmitteln oder Kohlenwasserstoffen verbunden sein können. Für chemische Alterung sind zumeist Umwelteinflüsse verantwortlich, wie z. B. zu viel Wasser, Sauerstoff, Ozon, Wärme und Licht.

Alterung der Reifen durch Oxidation

Oxidation bewirkt, dass sich die Ketten in den vulkanisierten Gummistrukturen, die aus Naturkautschuk bestehen, auflösen. Durch Oxidation werden die Landwirtschaftsreifen zu weich und reagieren damit empfindlicher auf Einflüsse von außen und Stöße.

Thermische Alterung unter Sauerstoffabschluss

Bei hohen Temperaturen kann es bei Abwesenheit von Sauerstoff zu den verschiedensten Reaktionen kommen (wenn die Reifen beispielsweise gelagert werden und dann mit Wasser oder Öl in Berührung kommen):

  • Bestimmte Komponenten können hart werden.
  • Der Gummi kann aufgrund des thermisch bedingten Zerfalls der Polymere und der Hydrolyse der wasserempfindlichen Strukturen weich werden.

Alterung durch Ozon

Vulkanisierter Gummi enthält doppelte Molekülbindungen, die auf Ozon empfindlich reagieren, auch in niedriger Konzentration. Das Ozon kann die Ursache für feine Risse sein, je nachdem, wie hoch die Temperatur ist und ob sich der Reifen in einer feuchten Umgebung befindet.

Die Auswirkungen des Sonnenlichts auf Reifen

Wenn der Gummi für längere Zeit Sonnenlicht ausgesetzt ist (der Traktor wird z. B. immer in der prallen Sonne geparkt), können sich kleine Risse ausbilden.

Besser ist es, Ihre Reifen vor UV-Strahlung zu schützen.

Ermüdung durch Gebrauch

Im Laufe der Zeit kann der Landwirtschaftsreifen Alterungserscheinungen in Form von Rissen entwickeln. Für den Verschleiß und die Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften des Gummis sind mehrere Faktoren verantwortlich, wie z. B. Geschwindigkeit, Druck, Klima, Beladung, Beschleunigung / Bremsen sowie die Oberfläche, über die der Traktor fährt (Straße, Weg, Feld).

 

4. Welcher Reifen gehört derzeit zu den Reifen mit der höchsten Verschleißfestigkeit?

Neue Traktorreifen kosten eine Menge Geld. Aber: Wenn Sie Ihre neuen Reifen nicht bereits nach 2000 Stunden wechseln möchten, sollten Sie ein neueres, moderneres Modell aus verschleißfesten Materialien wie z. B. den Reifen VX-Tractor wählen.

Reifen dieser Kategorie erfüllen alle Wünsche, sowohl im Hinblick auf Langlebigkeit als auch Produktivität. Sie sind echte Mehrzweckreifen und eignen sich sowohl für Arbeiten auf dem Bauernhof als auch auf dem Feld. Aufgrund ihrer innovativen Technologie sind sie auf allen Gebieten überlegen:

Hohe Tragfähigkeit

Der Reifen VX-Tractor von Bridgestone kann schwere Lasten tragen und verträgt einen Reifendruck von bis zu 3 bar. Er zeichnet sich durch seine solide Karkasse aus, die internen Stress vermindert und dem Reifen somit eine optimale Widerstandsfähigkeit verleiht.

Unvergleichliche Traktion

Aufgrund einer patentierten Technologie und des breiten Aufstands der Lauffläche garantiert Ihnen dieser Reifen eine hohe Traktion, was sich positiv auf Ihre Produktivität bei der Arbeit auf dem Feld auswirkt. Dank des intelligenten evolventen Stollendesigns fällt der Schaufeleffekt weg, den traditionelle Stollen aufweisen. Dieser Reifen limitiert Schlupf und Bodenverdichtung, wenn er zieht.

Verlängerte Lebensdauer und langsamerer Verschleiß

Sein wichtigster Vorteil ist aber ganz gewiss seine Langlebigkeit. Der VX-Tractor besteht aus einer neuartigen Komponente, die Pflanzenöle enthält, die die Verschleißfestigkeit erhöhen und umfasst bis zu 20 % mehr Gummi zugunsten längerer, breiterer und tieferer Stollen. Damit ist VX-Tractor verschleißfester und hat eine bemerkenswerte Lebensdauer.

 

Der Blog Bridgestone-agriculture.de wird von Traktorreifenexperten geschrieben und überprüft, die Ihnen Tipps geben können, die Sie eventuell im Zusammenhang mit Ihren Landwirtschaftsreifen benötigen. Sie helfen Ihnen bei der Steigerung Ihrer Produktivität mit Informationen zu allen mit Reifen verbundenen Themen: technische Daten von Landwirtschaftsreifen – Leistungsfähigkeit von Landwirtschaftsreifen – Reifeninnendruckempfehlung für Landwirtschaftsreifen – Lösungen zur Vermeidung von Bodenverdichtung – Reifendruck Feldspritze – Ballastieren von Traktorreifen - warum und wie – usw.

Wenn Sie sich weiter informieren und die Rentabilität Ihres Betriebs steigern möchten, empfehlen Ihnen die Reifenexperten unser sehr detailliertes kostenloses Weißbuch, in dem wir erläutern, wie wichtig der Landwirtschaftsreifen für Ihre Produktivität ist.

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